PAGANISMUS



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Ausstellung vom 5. September bis 2. November 2020 geöffnet Mittwoch-Montag 10-17 Uhr
PAGANISMUS
mit Werken
von Christa Joo Hyun DâAngelo â Installation / Video Michael Pohl â Skulptur / Installation Katharina Arndt â Malerei / Zeichnung / Leuchtschriften Bianca Kennedy & the Swan Collective â Video / VR Kuratorin: Vanessa Souli
Eröffnung der Ausstellung am Samstag, den 5. September um 17 Uhr in das Neue Kunsthaus Ahrenshoop
BegrĂŒĂung Gerlinde Creutzburg - Direktorin KĂŒnstlerhaus Lukas EinfĂŒhrung Vanessa Souli - Gastkuratorin KĂŒnstler*innengesprĂ€ch mit den anwesenden KĂŒnstlerinnen
anschlieĂend JAHRESFEST mit Verleihung des Kunstpreises des Freundeskreises NEUE KUNST HAT FREUNDE mit Musik und Buffet (Beteiligung nur mit Anmeldung)
PROGRAMM wĂ€hrend der Ausstellung: Mittwoch, 16.9.2020, 15 Uhr âĂber Götter und GĂŒterâ KuratorinnenfĂŒhrung durch die Ausstellung
DarĂŒber hinaus ist die Gastkuratorin am 16., 23. September von 12-17 Uhr in der Ausstellung anwesend und gibt den Besucher*innen gern AuskĂŒnfte zum Projekt.
Paganismus ist der erste Teil der Ausstellungsreihe âAnthropozĂ€nâ, die das umfassende VerhĂ€ltnis des Menschen zu seiner unmittelbaren, aber auch fernen natĂŒrlichen Umwelt und Umgebung untersucht. âPaganismusâ - ein Wort, das von den Christen zur Beschreibung âminderwertigerâ Religionen verwendet wurde - ist traditionell ein abwertender Begriff fĂŒr Polytheismus. Mit dem Aufkommen des Christentums galt der Glaube an etwas anderes als den einen und einzigen Gott als Ketzerei und wurde teilweise verboten. In den Augen der christlichen Elite war das Heidentum die Religion der Bauern und Ungebildeten.
Ausgehend von dieser Definition reflektiert die Ausstellung in ausgewĂ€hlten kĂŒnstlerischen Beispielen ĂŒber das zeitgenössische âHeidentumâ in einem nicht-theologischen, sondern soziopolitischen Kontext. Was nehmen wir heute als Gott wahr, und wie haben sich unsere Glaubenssysteme verĂ€ndert? Das Konzept der PrĂ€sentation von Skulpturen, Videos, Malerei und Zeichnung wird als ein Multiversum von Ideen verstanden, das sich auf die Neigung der Menschheit konzentriert, Objekte und âfalsche Götterâ in einer Gesellschaft zu verehren, die von Bildern, schnellen Internet-Transaktionen und der Verfolgung einer Vision von unendlicher âEntwicklungâ und Kommerzialisierung dominiert werden.
Ein solches Heidentum, das aus der kapitalistischen Politik, dem Internet und neuen Formen des globalisierten Denkens hervorgegangen ist, ist nicht mehr nur als ein Merkmal des lĂ€ndlichen Lebens zu sehen, sondern eher im Gegenteil - des stĂ€dtischen Lebens. Der Mangel an furchterregenden Göttern, die man verehren und an die man glauben kann, und die daraus resultierende individualistische Wahrnehmung der Welt hat das BedĂŒrfnis hervorgerufen, unsere HĂ€user mit GegenstĂ€nden zu fĂŒllen, mehr zu kaufen, als wir brauchen, und schlieĂlich an âGötzenâ zu glauben.
Die Ausstellung versteht sich als Versuch, die Tendenzen unserer Gesellschaft zu Konsum und Ăberkonsum im Zeitalter des AnthropozĂ€n zu untersuchen, wie sie sich vor allem im Internet, in der Technologie und im modernen Alltagsleben manifestieren. Sie fungiert als eine kritische und humorvolle Metapher und schlĂ€gt eine Pause zum Nachdenken vor: Wie viel von dem, was wir wollen, brauchen wir?
Vanessa Souli
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